Kaufberatung

Originalität

Viele VW Polo 2 G40 gibt es nicht mehr, derzeit angemeldet sind gerade noch rund 100 Stück. Gerade deswegen ziehen die Preise für originale Fahrzeuge in den letzten Jahren stark an, zwischenzeitig lag die Steigerung bei ca. 140%. Weil der Polo 2 auch mit dem Motor vom viel häufiger produzierten Facelift-G40 umgebaut werden kann, sind zahlreiche Umbauten unterwegs. Daher sollte bei einem Kauf geprüft werden, ob es sich um ein Original handelt oder einen Umbau. Der FIN-Aufkleber im Serviceheft oder im Kofferraum gibt sofort Klarheit darüber, um was für ein Fahrzeug es sich handelt:

Originalzustand

Allgemein kann man sagen: je weniger modifiziert der Wagen ist, desto höher steht er im Kurs bzw. hat auch bessere Aussichten auf eine steigende Wertentwicklung. Während geänderte Abgasanlangen, Leuchtmittel und Fahrwerke noch verhältnismäßig einfach zurückzurüsten sind, sind grelle Lackierungen und Karosseriearbeiten schwerwiegender. Gewisse Tuningmaßnahmen sind allerdings zeitgenössisch, dazu zählen bestimmte Rad-Reifen-Kombinationen wie auch Motor- bzw. Fahrwerksmodifikationen der Firmen ABT, Nothelle und B&B.

Zustand / Schwachstellen

Der Polo G40 kann sich von Polo-typischen Schwachstellen nicht freisprechen. So ist bei dem fortgeschrittenen Alter der Fahrzeuge auch Rost zum Thema geworden, wobei durch werksseitigen Unterbodenschutz und Hohlraumkonservierung schon gemilderte Umstände vorliegen. Eine umfangreiche Probefahrt sollte eine Pflichtveranstaltung sein, um Motor und auch Fahrwerk auf einwandfreie Funktion zu untersuchen. Der kleine Straßenfloh verlangt nach einer kundigen Hand und Unfallschäden hinterlassen schnell dauerhafte Spuren im Fahrzeugrahmen - daher sollte man Indizien wie Reparaturlackierungen und unterschiedlichen Spaltmaßen sorgfältig nachgehen. In jedem Fall sollte vom Vorbesitzer Nachweis darüber erbracht werden können, wann der letzte Zahnriemenwechsel durchgeführt wurde bzw. ob und wann der G-Lader schon einmal revidiert wurde.

Fehlteile

Eine stimmige Historie, vollständige Bordunterlagen inkl. der Zusatzbetriebsanleitung und dem originalen Serviceheft sind ein dickes Plus. Fehlteile wie der originale Rüssellader sind heutzutage kaum noch zu beschaffen – und wenn, dann fällt der Kaufpreis entsprechend aus. Auch der Frontspoiler ist als Neuteil nicht mehr erhältlich, ebenso wie die Schriftzüge. Die Versorgung mit Blechteilen ist dank Volkwagen ClassicParts überwiegend noch gesichert – bei der Motortechnik, Fahrwerk und Verschleißteilen ist die Ersatzteillage noch gut, aber zunehmend schlechter werdend.

Hinweis

Eine ausführliche Kaufberatung gibt es in der OLDTIMER MARKT 4/2010.